Essays on Demography-driven Inequality and the Long-run Welfare Consequences of Government Intervention

Während der letzten zwei Jahrhunderte hat sich ein fundamentaler demographischer Wandel von hohen zu niedrige Mortalitäts- und Fertilitätsraten vollzogen, der sich ausgehend von Europa global ausdehnte und weltweit voraussichtlich gegen Ende dieses Jahrhunderts vollständig abgeschlossen sein wird. Dieser sogenannte demographische Übergang zeigt, dass demographische Entwicklungen ökonomische Umverteilungen nach sich ziehen: Die verursachte Alterung der Gesellschaft greift das Mengenverhältnis der klassischen Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital direkt an und führt zu einer steigenden Ungleichheit im Lebenseinkommen.
Diese Dissertation analysiert Demographie-induzierte Ungleichheit in Einkommen und Vermögen, welche unabhängig ist von langfristigen demographischen Entwicklungen: (i) Unversichertes Mortalitätsrisiko erzeugt intgragenerationale Ungleichheit; (ii) Fluktuationen in der Fertilität generieren intergenerationale Ungleichheit; (iii) Räumliche Ungleichheit entsteht durch unterschiedliche Lebensbedingungen in städtischen und ländlichen Gebieten. Untersucht werden die Möglichkeiten zur Reduzierung Demographie-induzierter Ungleichheit und die resultierenden langfristigen Wohlfahrtsimplikationen (a) von alternativen gesetzlichen Rentenversicherungssystemen in sogenannten entwickelten Ländern, und (b) eines im Jahr 2000 aufgelegten wachstumsorientierten Straßenbauprojekts im ländlichen Indien (PMGSY).
Ausgehend von der engen Verbindung von ex post Ungleichheit und ex ante Unsicherheit bestimmt die Dissertation die langfristig optimale Größe alternativer gesetzlicher Rentensysteme, welche das optimale Verhältnis von Versicherung und der Verdrängung der privater Ersparnis widerspiegelt. Wird der ex ante Versicherung Rechnung getragen, sind gesetzliche Rentenversicherungssysteme auf lange Sicht wohlfahrtsteigernd, wenn Kapital nicht zu produktiv ist und Altruismus gegenüber zukünftigen Generationen nicht zu ausgeprägt ist.
PMGSY hat das Ziel, die Anbindung ländlicher Gegenden durch wetterfeste Straßen zu verbessern, um so die Transportkosten der Güter zwischen den Sektoren Stadt und Land zu senken, eine adäquate ärztliche Versorgung und Erreichbarkeit von Schulen zu gewährleisten. Die Dissertation zeigt, dass PMGSY die Lebensbedingungen auf dem Land tatsächlich erheblich verbessert und so das Stadt-Land Wohlstandsgefälle reduziert. Knapp ein Fünftel des sozialen Nutzens fällt in den nicht-kommerziellen Bereichen Bildung und Gesundheit an. Diese tragen maßgeblich zu den langfristigen Wohlfahrtseffekten bei: Ab dem Jahr 2020 sind die Verbesserungen der Terms of Trade von zweitrangiger Bedeutung.

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